Freitag, 8. Mai 2009

Tryptophan – Behandlung von Störungen der Affektivität


Neben der Beeinflussung von depressiven Symptomen hat sich die Tryptophan-Gabe als wirksam zur Minderung von Störungen der Affektivität, insbesondere zur Behandlung von starker Impulsivität erwiesen (aan het Rot et al. 2006).

Affektive Störungen gehen häufig mit einer Beeinflussung des subjektiven Befindens und Erlebens einher und wirken sich negativ auf Vorstellungs- und Denkinhalte aus. Typische Symptome sind negative Affekte mit missbilligendem Gesichtsausdruck, Vermeidungsverhalten einhergehend mit negativer Stimmung. Viele dieser Symptome sprechen ebenfalls gut auf eine Tryptophan-Behandlung an.

Auch eine Affektinkontinenz mit fehlender Beherrschung von Gefühlen und Gefühlsäußerungen, die bei geringen Anlässen übertrieben und unkontrolliert sind, können durch eine Stimulation der Serotoninsynthese positiv beeinflusst werden. Bei diesen Menschen, die zur Impulsivität neigen, reduziert sich diese unter Tryp-Supplementation (mindestens 2 bis 4 Wochen, Dosis 1,5 – 3 g /Tag).
Auch eine allgemeine, unspezifisch erhöhte Reizbarkeit, Irritabilität oder Unausgeglichenheit, der keine klaren Ursachen zuzuordnen sind, kann auf eine Tryptophan-Supplementation ansprechen.
http://wirksam-oder-unwirksam.blogspot.de/Die Therapie von affektiven Störungen erfordert eine gezielte Tryptophan-Supplementation. Erste Anzeichen einer verminderten Symptomatik werden bereits nach 3 bis 4 Tagen (1,5 - 3 g /Tag) Einnahme spürbar. Nach 2 bis 3 Wochen sollte eine deutliche subjektive Besserung der Symptomatik nachweisbar sein. Nach Rückbildung der Beschwerdesymptomatik ist ein Auslassversuch angezeigt. In Abhängigkeit von der Ursache des Serotoninmangels können die Symptome innerhalb weniger Wochen erneut auftreten. In diesen Fällen bedarf nach Ende der Therapiephase es in der Regel einer Erhaltungstherapie mit Tryp. Eine Tryp-Tagesdosis von 1,5 – 3 g an 3 bis 4 Tagen der Woche scheint ausreichend zu sein, die positiven Wirkungen zu erhalten. Voraussetzung für eine ausreichende Wirksamkeit ist die Nüchtern-Aufnahme von Tryptophan, d.h. die Dosis sollte frühestens 3 bis 4 Std. nach der letzten Mahlzeit eingenommen werden. Da nachfolgende Mahlzeiten sich ebenfalls negativ auf den Tryptophan-Transport über die Bluthirnschranke auswirken, wäre eine Pause von ca. 2 Std. bis zur nächsten Nahrungsaufnahme ratsam.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen